Abbildung 39
Platon: „Wirklichkeit ist Abbild von Ideen“
Quelle: Privates Bildarchiv
Urheber: Unbenannt Bildbearbeitung und Text: O. Jung
Platon war griech. Philosoph. Er lebte von 427 bis 347 v. Chr. und gründete die „Akademie von Athen“. Kern seiner Lehre sind Ideen, die er als die ewigen Urbilder allen weltlichen Seienden begreift. Die Dinge der Wirklichkeit sind nur unvollkommene Abbilder dieser Ideen. Ideenerkenntnis ist Wiedererinnerung einer unsterblichen Seele. Seine Lehre ist in Form von Gesprächen und Dialogen dargestellt, von denen 35 erhalten sind.
Wie nach der Lehre des Buddha, so ist auch nach Platon die sichtbare Welt kein Sein, sondern bloß ein ständiges Werden. Wir erfassen von ihr nur das, was uns unsere Sinne vom Verstand aufbereitet darbieten. Daher gibt es von der so genannten Wirklichkeit kein definitives Wissen. Wäre dem nicht so, brauchten wir keine Wissenschaft. Nur das ewig Unveränderliche lassen Buddha und Platon als das wirkliche Sein gelten. Für dieses Sein gibt es weder Werden noch Vergehen. Kein Mehr oder Weniger und kein Außerhalb. Keine Vergangenheit und Zukunft, sondern nur zeitlose Gegenwart. Ein mit sich selbst und für sich selbst ewig und Eingestaltiges, Seiendes „Eines“.
In seiner Philosophie unterschied Platon zwischen einem immateriellen, unsterblichen Lebensprinzip und materiellen Körpern. Das Lebensprinzip nannte er Seele und lehrte, dass sie nicht mit dem materiellen Körper identisch ist den sie belebt. Sie existiert bereits vor seiner Entstehung, besteht nach seiner Zerstörung unversehrt weiter fort und ist dem Leib übergeordnet. Er ist ihr Haus in dem sie wohnt und über das sie herrscht. Nach Platon wird alles was sich eigenständig bewegt von einer Seele gelenkt. Dazu gehören auch Pflanzen, Tiere, Gestirne und sogar der gesamte Kosmos. Dieser wird von einer Weltseele geleitet.
Platons Lehrer war Sokrates der in die Naturgeheimnisse eingeweiht war. Er kannte das unverschlüsselte Weltbild der Überlieferer das hier nachfolgend vorgestellt wird.