Abbildung 184
„Der Sündenfall“
Peter, Paul Rubens
Quelle: Privates Bildarchiv
Bildbearbeitung und Text,
Urheber: O. Jung
Auf dem Baum der Erkenntnis die verführende Schlange die Adam durch Eva den Apfel zum Essen darreicht. Auch in diese Parabel sind Stolpersteine eingebaut. Sie sollen den Wahrheitssucher daran hindern, die Geschichte wörtlich zu nehmen. Warum eine so umständliche Apfelernte? Adam konnte sich den Apfel doch jederzeit selbst pflücken. Warum ist es Sünde wenn eine Frau ihrem Mann einen Apfel anbietet? Wie kann es angehen, dass Raubtiere mit ihren Beutetieren friedlich zusammenleben? Woher nahm Gott die Felle mit denen er Adam und Eva Röcke machte um sie zu kleiden? Hat er zu diesem Zweck einige seiner Geschöpfe geschlachtet und ihnen das Fell über die Ohren gezogen? Das sind nur einige Aussagen die so nicht stimmen können.
Um den aufrecht nach Wahrheit suchenden Adepten seine Suche zu erleichtern, haben die Männer früherer Epochen ihr Wissen in vielen Formen hinterlassen. Nur das geheimnisvoll-rätselhafte ist allen gemeinsam. Die Art, wie sie ihre geheimnisumwobenen Aussagen verschlüsselt darboten sollte Neugierde erwecken und war gleichzeitig ein Prüfstein für Intelligenz und Lauterkeit des Suchenden.
Wer sich aber über die eingebauten Stolpersteine hinwegsetzte, die Aussagen allzu wörtlich nahm und zum Beispiel in einem richtigen Walde nach einem feuerspeienden Tier suchte; oder den Garten in Eden für eine Anpflanzung hielt, die sich ein väterlich lenkendes Gottwesen zu seiner Erbauung angelegt hat, der hatte die Prüfung nicht bestanden. Er war nicht reif für das kostbare Juwel der Wahrheit das die Wissenden früherer Epochen wie ihren Augapfel hüteten.
Unter diesem Aspekt muss auch das nebenstehende Bild betrachtet werden. Es ist nicht möglich, dass Raubtiere in ihrem natürlichen Umfeld mit ihren Beutetieren friedlich zusammenleben. Um zu überleben müssen sie sie töten und fressen. Das Argument, dass bei Gott auch das möglich ist wirft die Frage auf, warum dann die grausame Variante? Sie fordert doch ausnahmslos: „Wer leben will, muss Leben nehmen!“ Darum handelt es sich auch bei der Paradiesgeschichte um eine verschlüsselte Nachricht, die erst ins Physikalische übertragen werden muss.