Abbildung 168
„Der Strahlenaton“.
Sonne, das Symbol für die Ursache der Schaukraft
Quelle: Roemer- und Pelizaeus - Museum, Hildesheim
Original-Zeichnung S. w.
Farbige Bearbeitung, O. Jung
Re und Aton sind ägyptische Bezeichnungen für die „Sonne hinter der Sonne“, der unvergänglichen Ursache der Schaukraft. Re ist der Name für diese Kraft die man in dieser Sonne verkörpert sah. Aton der Sitz dieser Kraft und der Eigenschaften Hu und Sia, die durch sie hervorgebracht wurden. Hu bedeutet Ausspruch, Befehl und Sia erkennen, verstehen. Durch Hu, die Kraft des gebietenden Wortes, der sinnenthaltenden, zweckgerichteten Schwingung und Sia, der Kraft des Erkennens, erzeugt Re, die Schaukraft, die Welt im Bewusstsein der Wesen. Sitz, Kraft und Eigenschaften bilden eine Einheit und daher trifft das, was in Überlieferungen über den einen gesagt wird, auch auf die anderen zu.
In einem über dreitausend Jahre alten Weltschöpfungsspiel wird der Superpulsar der Weltschöpfung „Ptah“, der Nungestaltige, genannt. Dort heißt es u. a.: „Ptah ist es gewesen, der geschaffen hat das Aton und der werden ließ die Göttlichen Wesen (Seelen)… Aton, die Ewigkeit ist dein Abbild, du bist allein, und doch sind Millionen Leben in dir, um sie zu beleben. Du bist glänzend, licht und stark, deine Strahlen werden die Augen aller deiner Geschöpfe schaffen, deine Haut ist weiß und belebt die Herzen“ (die pulsierenden Seelen).
Mit der weißen Haut ist das weiße Licht gemeint das sich in einem Prisma in die sieben Regenbogen- oder Spektralfarben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett aufspaltet. Sie sind in der Symbolik sieben Lichtpfeiler die für die sieben Sinne stehen. Weil sie das Handelnde sind, das die Welt im Bewusstsein der Wesen erbaut, sind sie auf dem Bild durch fünfzehn Strahlen mit Händen dargestellt. Sieben für das Sonnenauge, die Sinne der Seelen in der Himmelswelt und sieben für das Mondauge, die Sinne der Seelen in der materiellen Welt. Der mittlere Lichtpfeiler steht für den Lichterzeuger.
In der Geheimlehre, den „Strophen des Dzyan“ heißt es dazu: „Dann kommen die Söhne, die sieben Streiter, der EINE als der Achte, welcher weggelassen ist und sein Atem, welcher der Lichterzeuger ist“. Der EINE ist der Schwingungsträger Äther, Pneuma oder Geist und sein „Atem der sich selbst nicht kennt“, die sinnenthaltende zweckgerichtete Schwingung. Dieser Atem des Himmels oder Atem des Lebens macht die Seele empfindend. Daher nennt sie die Bibel Nephesch, Empfindungsseele. Dieser Leben erzeugende und erhaltende Atem ist in jeder Seele entweder als Programm schlummernd, oder aktiv in einem organischen Körper.
Das inaktive Programm heißt in der indischen Tradition Hiranyagarbha. Das bedeutet Goldembryo oder Goldkeim. Damit sind die Samen-Manus, die nicht sterbenden Egos als Samen gemeint. Die geschrumpften Programme der Seelen in der Weltennacht, dem Goldenen Schoß oder Goldenen Ei. Dieser Samen-Manu wird im Bild durch den stilisierten Menschen mit dem Anch dargestellt. Während der friedlichen Ruhe in der Weltennacht stellen alle Wesen bis zum Beginn eines neuen Weltentages ihr Tätigsein ein. Erst am Weltenmorgen erwachen sie aufs Neue aus der ursprünglichen Dunkelheit zu neuem Schauen in neuen Leben und damit zu neuem Leiden. Das wird durch die Kreuzform des Anch symbolisiert.