Abbildung 148
„Die Schlange Apophis“
Links: Die vier Hexen
Sinnbild für das Begehren nach sexueller Lust.
Quelle: Kupferstich, 1491. Albrecht Dürer kopierte die berühmte Radierung von Israel van Mechelen. Sie zeigt vier wohlhabende Bürgerfrauen kurz vor ihrer Abreise zum Hexensabbat.
Rechts: Aufbruch zum Hexensabbat
Quelle: Kupferstich nach Ziarnko, Paris, 1612.
Bildbearbeitung und Text: O. Jung
Der Künstler bildete hier eine eher einfache Frau ab. Der Besen den sie in der Hand hält war damals nicht nur das Symbol für den heimischen Herd, sondern hatte auch eine eindeutige Bedeutung in Bezug auf das Werkzeug das bei den Sexualriten verbotener Fleischeslust in hohen Ehren stand.
Zu jener Zeit gehörte es zu den Freuden der einfachen Leute an solchen Sexorgien teilzunehmen. Bei der Versammlung Gleichgesinnter und Gleichgestellter konnte der Unfreie tun, was er wollte. Dort wurde er geachtet. Bei seiner lebenslänglichen Unterdrückung gab ihm das Würde und für kurze Zeit eine gewisse Freiheit zurück. Hier konnte er sich ohne die Einmischung der Obrigkeit seinen Trieben überlassen, die sogar über die menschlichen Gefühle herrschen wollte. Wenn dies satanisch ist, so dachte er, so werde ich Satan folgen.