Abbildung 204
„Skarabäus - Der von selbst Entstehende“
Quelle: Privates Bildarchiv
Bildbearbeitung und Text,
Urheber: O. Jung
Der Skarabäus "Kheper" der ägyptischen Mythologie. Er ist mit dem Konzept des „Werdens“ verbunden. Lateinisch heißt er „Ateuchus sacer" und gehört zur Gattung der Mistkäfer. Er rollt zwischen seinen Vorderbeinen Mistkugeln in die das Weibchen Eier ablegt. In ihnen verpuppen sich die geschlüpften Larven. Aus ihnen kommen später die Käfer hervor.
Weil sich mit diesem Werdegang recht gut zeigen lässt, wie die kosmische Kraft, die die Himmelskugeln dreht die dem organischen Leben Keimen, Wachstum und Entfaltung ermöglichen, war er in Altägypten das Symbol für das Entstehen eines Leben tragenden Planeten. Man verehrte ihn unter dem Namen „Chepre" von cheper, „werden, entstehen, sein, existieren", oder „sich verwandeln, sich in einer Gestalt zeigen". Darum waren seine Beinamen „der von selbst Entstehende", „der von selbst wurde", „der ohne Zeugung aus Erde oder Mist hervorgegangen ist". Als Urgott hieß er Cheperu, das bedeutet „Werden und Verwandlung". In Bezug auf die Weltschöpfung erscheint er in Gestalt einer Schlange.
Abbildung 204b
„Echter Mistkäfer bei der Arbeit“
Quell: Privates Bildarchiv
Bildbearbeitung und Text,
Urheber: O. Jung
Die Mistkäfer, von denen es viele Arten gibt, sind tag- und nachtaktive Tiere. Sie ernähren sich vom Dung pflanzenfressender Säugetiere und von Humus und Pilzen. Weibchen und Männchen graben unterirdische Gänge und legen in Brutkammern Nahrungsvorräte für ihre Larven an. Bei einigen Arten ist nachgewiesen, dass sie sich auf dem Weg von ihrer Brutkammer zur Nahrungsquelle am Sternenlicht orientieren. Zu diesem Zweck drehen sie sich tanzend auf der Mistkugel um ihre Hochachse und merken sich die Lichtquellen am Nachthimmel.