Abbildung 113
„Der Schlangentanz der Vendamädchen II“
Quelle: Privates Bildarchiv
Urheber: Dieter Blum
Bildbearbeitung und Text: O. Jung
Die Voraussetzung für die Einweihung, die den Afrikaner von einer Altersklasse in die nächst höhere führt, ist seine Erziehung im „Heiligen Wald". Die Altersklassen sind Stationen in seinem Leben die ihn von einer Lebensstufe zur nächsten führt. Im allgemeinen werden vier Altersgruppen unterschieden: Die Kinder, die Jugendlichen, die Erwachsenen und die Alten und Weisen. Jeder Übergang von einer Lebensstufe in die andere wird mit einer „Einweihung“ feierlich besiegelt.
Der wichtigste Übergang ist der aus der Altersklasse der Jugendlichen in die Gruppe der Erwachsenen. Um ihn zu bestehen, bedarf es vieler Vorleistungen. Die erste und bedeutendste ist eine stammesgemäße Erziehung im „Heiligen Wald". Um daran teilzunehmen müssen die jungen Leute mit ihren Altersgenossen lange Zeit getrennt von ihren Familien im Busch leben und studieren. In der harten Buschschule nehmen sie Abschied von der Kindheit und bereiten sich auf ihre Aufgabe als Mütter und Väter vor. Der Einzug in die Hohe Schule des Stammes wird von den Klängen der Riesentrommel, des großen Tam-Tam, begleitet. Bei den Vendas trägt sie den gleichen Namen wie die Einweihungszeremonie, Domba.