Abbildung 116
Bildmitte: „Horus als Falke mit Sonnenscheiben“
Quelle: Grab des Tut-anch-Amun
Links und rechts: Die Herleitung des Anch- und Apfelsymbols
Bildbearbeitung und Text: O. Jung
Der Falke mit drei Sonnenscheiben war als Brustschmuck einer der wichtigsten Grabbeigaben des Tut-anch-Amun. Er stellt den Königsgott Horus in Gestalt eines Falken dar. Auf dem Kopf und zwischen seinen Fängen trägt er Sonnenscheiben. Die im linken, unter dem vollständigen Anch, steht für das „Sonnenauge“, die Schaukraft in der Himmelswelt. Die im rechten, unter dem Anch mit der halben Schleife, für das „Mondauge“, die Schaukraft im organischen Leben. Die große auf seinem Kopf ist das Symbol für das ewige „Auge Gottes“, die unvergängliche Schaukraft.
Die sechs Grafiken beschreiben in Sinnbildern den Werdegang von Weltsein und Leben nach dem Weltbild der Gefallenen Engel.
1 = Neutraler Kreis: Es, Kreis oder Null symbolisieren die grenzenlose Unendlichkeit. Das Unerkennbare das keinen Namen hat und dennoch die Ursache aller Ursachen ist, weil sie dem ersten Endlichen, Begrenzten, ihre Existenz ermöglicht.
2 = Kreis mit einem Punkt im Zentrum: Der Punkt im Kreis symbolisiert nicht den Baumeister der Welt, sondern seine Ursache. Sie ist die Ursache der Ursachen. Sinnbilder für diesen Seinszustand sind: JHWH = Ich bin der, der ich die neue Welt sein werde. Kosmisches Ei = Keimträger. Arche Noah = Mann der Urruhe. Gedanke oder Idee = Einfall oder Plan. Asche = Verbrennungsrückstand der alten Welt. Same = das eingefaltete Programm. Dieses Programm mit seinem Programmträger ist das erste für den Verstand Erfassbare, mit der darin enthaltenen latenten schöpferischen Kraft. Physikalisch der Superpulsar der Weltschöpfung wenn er den inneren Umkehrpunkt erreicht hat.
3 = Kreis mit einer horizontalen Querlinie oder Welle: Sinnbilder für diesen werdenden Durchmesse sind das Wort, = der ausgesprochene Gedanke, sinnenthaltende, zweckgerichtete Schwingung. Der Alte der Tage = der Erste. Adi Sanat = der Beweger. Brahma = der sich ausbreitende. Chepri - Skarabäus = der Werdende. Svabhavat = die plastische Essenz als pulsierender Raum. Alle sind Symbole für den Erzeuger der gewellten Seinsweise, den Superpulsar der Weltschöpfung (Vater). Zuweilen wird er als Schlange dargestellt (Schwingung), die sich in den Schwanz beißt (Quroboros).
4 = Kreis und Durchmesser mit einem Balken nach oben: Dreifaltigkeitssymbol: Vater = Erzeuger, Sohn = das Erzeugte und Geist = die plastische Essenz in der die Erzeugung stattfindet. In der byzantinischen Kunst wird in die Balken „OCH“ = Jahwe, eingefügt. Von Ye-hou-vih, er will erkennender Geist (Mensch) sein.
5 = Kreis, Durchmesser, Balken nach unten und einem Punkt oben: Sinnbild der gesamten Welt. Die obere Hälfte steht für die Himmelswelt und die untere für die materielle. Der Punkt hat hier die gleiche Bedeutung wie jener im Kreis. Die Überlieferungen nennen sie Vater und Sohn. Beide sind männlich, denn sie tragen ja Samen in sich und sind damit potentielle Schöpfer. Sie vermählen sich mit derselben Frau, der plastischen Essenz. Darum berichtet die Legende, dass der Sohn seine Mutter heiratet. Das hebräische Wort „bara", das für die schöpferische Tätigkeit Jahwes verwandt wird, heißt im Aramäischen Sohn.
Der Vater ist das sich entrollende Programm für die „Gewellte Seinsweise" und der Sohn das der Selbstgeoffenbarten, Selbstexistierenden = der mit Schaukraft begabten geistigen Leben oder Wesen. Im indischen Überlieferungsgut heißen sie Samen-Manus = die personifizierte Idee des göttlichen Gedankens. Sie sind „Söhne des Feuers“. (Feuer = Ursache des Lichts, im übertragenen Sinne, Ursache der Schaukraft).
Diese Bewohner der Engelssphären steigen später herab in die materielle Welt um aus dem Ether die körperlichen Wesen zu formen. Physikalisch sind sie Potenzen. Schwingungspakete des unendlichen Raumes die ewig existieren, sich aber im Kreislauf der Wiedergeburten durch Umprogrammierung ständig wandeln.
6 = Kreis mit Durchmesser und Kreuz: Durch eine Drehung und Bekrönung mit dem Kreuz, dem Symbol für Leiden, wird aus Grafik 5 die Kugel die Karl der Große auf späteren Bildern trägt. Sie versinnbildlicht den Fall der himmlischen Potenz in die Materie und damit in den Tod. So wie der Punkt mit dem Kreuz eins wird, so wird der schöpferische Sohn mit dem materiellen Körper eins den er sich selbst formt. Durch Identifizierung mit diesem erkennt er: „Dieser Leib, das bin Ich“.