Abbildung 102
„Porträt des Giambattista della Porta“
Quelle: Holzschnitt aus Della celeste fisonomia, Padua, 1616
Urheber: Ohne Angabe
Bildbearbeitung und Text: O. Jung
Der neapolitanische Arzt und Magier Giambattista Della Porta (1538 bis 1615) deutete die Welt zwar alchimistisch, aber seine Versuche waren mehr wissenschaftlicher Natur. Zum Beispiel verdankt die moderne Ophthalmologie, die Heilkunde über das menschliche Auge, seinen Studien sehr viel. Er erfand und beschrieb auch optische Instrumente. So fügte er in die camera obscura die Linse ein. Deshalb nannte man ihn den Vater der Photographie. Mit geistigen Gaben gut ausgestattet, schrieb er schon mit sechs Jahren einen Aufsatz in lateinischer und italienischer Sprache. Mit fünfzehn verfasste er seine drei Bücher über die „Natürliche Magie“.
Darin beruft er sich auf die Zeugnisse des Altertums und führt in seine Theorien den Gedanken ein, dass bestimmte Wesen sich gegenseitig anziehen, andere sich aber abstoßen. Nach ihm beruht die gesamte Schöpfung auf diesen beiden Prinzipien, die alles im Gleichgewicht halten und zu einer Einheit zusammenschließen. Auf seinen Reisen nach Italien, Spanien und Frankreich, besuchte er die dortigen Gelehrten und unterhielt sich mit ihnen. 1560 gründete er in Neapel die „Akademie zur Erforschung der Geheimnisse der Natur“.